Lasst vergehn', was vergeht!
Es vergeht, um wiederzukehren,
es altert, um sich zu verjüngen,
es trennt sich, um sich inniger zu vereinigen,
es stirbt, um lebendiger zu werden.
Es vergeht, um wiederzukehren,
es altert, um sich zu verjüngen,
es trennt sich, um sich inniger zu vereinigen,
es stirbt, um lebendiger zu werden.
Johann Christian Friedrich Hölderlin
Die Natur umgibt uns. Jeden Tag. Überall. Egal, ob draußen oder drinnen. Wir brauchen die frische Luft zum Atmen, das kühle Wasser zum Trinken, das lodernde Feuer zum Wärmen und zum Kochen und wir brauchen die fruchtbare Erde um Nahrungsmittel anzupflanzen. Wir alle haben einen Bezug zur Natur und sind fasziniert von ihren Farben und ihren Formen. Wenn wir die Augen schließen und an unseren Lieblingsduft einer Blume denken, umspielt unseren Mund sofort ein Lächeln. Aber auch ihre vielfältigen Formen und Farben sind ein Grund dafür, dass wir eine besonders schön finden. Frühling, Sommer, Herbst und Winter veranschaulichen uns jedes Jahr auf eindrucksvolle Weise das Werden und Vergehen der Flora und Fauna. Jede Jahreszeit hat ihren eigenen Charme und je nach Gemüt wird eine meist präferiert. Unser Geist und unser Körper können sich dem Naturschauspiel nicht entziehen. Im Frühling sind wir schläfrig von der Frühlingsmüdigkeit. Wir suchen nach den ersten Knospen und halten unser Gesicht in die ersten warmen Sonnenstrahlen um Energie zu tanken. Mit der Zeit tauchen Frühlingsgefühle auf und wir fühlen uns wie neu geboren, während wir die duftende Frühlingsluft einatmen und uns der ersten Schneeglöckchen unter einer Schneedecke erfreuen. Nach und nach kommen immer mehr zarte Knospen und Blumen hervor und der Frühling taucht die Wiesen in ein sattes Grün. Im Sommer hat man sich an die Farbenpracht gewöhnt und vermisst erst im Herbst, wenn die Blätter abfallen, die prall gefüllten grünen Baumkronen. Aber auch der goldene Herbst hat seinen Charme. Er färbt die Blätter gelb, orange und rot. Der Herbstwind lässt die Bäume sprechen und schmückt den Boden mit Beeren, Früchten und Kastanien. Wir werden ruhiger, ein wenig wehmütig über das Absterben der Natur und ziehen uns mit einem heißen Tee auf die Sofas zurück. In unseren vier Wänden bleiben wir so lange, bis der ungemütliche Herbstwind nicht mehr pfeift, sondern die ersten leisen Schneeflocken fallen und eine neue Jahreszeit anbricht - der Winter. Der Schnee legt sich als schützende, weiß glitzernde Decke über winterruhende Pflanzen, in der Tierwelt wird entweder Winterschlaf abgehalten oder sich nur noch zum Essen aus dem flauschigen Winterbett gekämpft. Auch wir sind in den Wintermonaten schläfrig. Die Tage werden immer kürzer und man verbringt die Zeit lieber im Warmen.
Meine Fotoarbeit Vividus ist eine Inspiration aus der Natur und soll selbst inspirieren. Sie soll beleben und neue Denkweisen über die Vergänglichkeit aufkeimen und wachsen lassen. Das Wort Vividus kommt aus dem Lateinischen und kann viele Bedeutungen haben: belebt, Leben zeigend, lebend, naturgetreu, lebhaft, munter und feurig. Das alles sollen meine Bilder sein. Sie sollen beweisen, dass nach jedem Ableben wieder neues Leben keimt und das im ewigen Kreislauf. Der natürliche Ablauf von Werden und Vergehen ist nicht bedauernswert,
sondern spannend. Es ist ein Neuanfang.
sondern spannend. Es ist ein Neuanfang.
Ignis
Aqua
Terra
Air